Infos Degenerative Myelopathie

  • Begriff

Myelopathie (myelós = Rückenmark, patheia = Krankheit) ist eine langsam fortschreitende Neurologische Erkrankung, welche die Zerstörung (Degeneration) der Nervenhülle (Myelin) im Rückenmark bewirkt. Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere degenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 5.- 8. Lebensjahr. Es sind vorwiegend große Rassen betroffen, jedoch ist die Krankheit weit verbreitet und relativ häufig.

  • Verlauf

Diese Rückenmarkserkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet. Der Muskelschwund ist nicht aufzuhalten und die Krankheit führt später zur Querschnittslähmung, sie ist nicht heilbar. Die betroffenen Gliedmaßen verkrampfen sich zeitweise und versteifen schnell. Letztlich bleibt nur das Einschläfern des erkrankten Hundes.

  • Beschwerden

Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die gesamte Erkrankung verläuft schmerzfrei, allerdings steigern sich die Störungen bis hin zur Lähmung der Gliedmaßen. Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zur Harn- und Stuhl Inkontinenz.

  • Bewertung

Die Diagnose wird zumeist nach dem Ausschlussverfahren gestellt Sie kann nur nach Autopsie als sicher betrachtet werden, da eine Reihe anderer Krankheiten ähnliche Symptome hervorrufen. Typisch und für die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wichtig, verläuft degenerative Myelopathie schmerzlos.
Mittels Physiotherapie, täglichem Laufen oder Schwimmen kann versucht werden, den Muskelschwund aufzuhalten. Alle Medikationen zeigen nach einer aktuellen Studie keine erhöhte Wirksamkeit gegenüber der Physiotherapie und konnten den Krankheitsverlauf nicht aufhalten.

  • Vererbung

Es handelt sich um eine Erbkrankheit für die ein Gentest vorliegt. Als Krankheitsursache wird eine Mutation des SOD1-Gens angesehen. Bisher ist eine Untersuchung zur Zuchtzulassung nur bei einigen Vereinen Pflicht.

1. Genotyp N/N (homozygot gesund): Dieser Hund trägt die Mutation nicht und hat ein extrem geringes Risiko an DM zu erkranken. Er kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.

2. Genotyp N/DM (heterozygoter Träger): Dieser Hund trägt eine Kopie des mutierten Gens. Er hat ein geringes Risiko an DM zu erkranken, kann die Mutation aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % an seine Nachkommen weitergeben. Ein solcher Hund sollte nur mit einem DM freien Hund verpaart werden.

3. Genotyp DM/DM (homozygot betroffen): Dieser Hund trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko an DM zu erkranken. Er wird die Mutation zu 100 % an seine Nachkommen weitergeben und sollte nur mit einem DM mutationsfreien Hund verpaart werden.

 

Ronja
Krazy Inka
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