Infos Herpes Virus

  • Begriff

Das Herpesvirus des Hundes wurde erstmals Mitte der 60er Jahre im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen von neugeborenen Welpen in den USA entdeckt. Von großer Bedeutung ist das Herpesvirus v.a. in Hundezuchten, in denen es zu erheblichen Verlusten unter neugeborenen Welpen führt. Deshalb wird diese Erkrankung auch als „Infektiöses Welpensterben“ bezeichnet. Schwache, unter zwei bis drei Wochen alte Welpen sind besonders gefährdet.
Es gibt eine Impfung als Vorbeugung. Diese ist freiwillig und jeder Züchter entscheidet für sich, ob er seine Hündinnen impft oder nicht.
Das Impfen ist vor jedem Wurf erneut notwendig, da die geimpften Antikörper nicht alzu lange vorhanden sind (kein Jahr). Alternativ kann auch über einen Bluttest der aktuelle Stand von Antikörpern gegen das Herpes Virus ermittelt werden. Dabei bedeutet ein positives Ergebnis das Vorhandensein derselben. Ohne Antikörper im Blut kann die Hündin ihre Welpen nicht vor der Krankheit schützen.

  • Symptome

Erwachsene Hunde zeigen kaum Symptome und eine Erkrankung bleibt meist unbemerkt. Werden Hündinnen während der Trächtigkeit infiziert, können die Muttertiere die Infektion noch gut überstehen. Gefährlich wird das Herpesvirus jedoch für die ungeborenen Welpen, denn die Infektion kann zu Früh- oder Totgeburten führen und Ursache für zukünftige Fruchtbarkeitsstörungen der Hündin sein. Dies wirkt sich sowohl in kommerziellen als auch in Hobbyzuchten dramatisch aus und führt zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten.
Obwohl eine Infektion der trächtigen Hündin mit nachfolgendem Abort möglich ist, ist die Infektion der jungen Welpen jedoch das häufigere Ereignis. Die Welpen infizieren sich bereits während der Geburt durch die Hündin. Nach Auftreten erster klinischer Symptome wie Durchfall und Erbrechen können die Welpen noch munter erscheinen. Kurze Zeit später verweigern sie jedoch das Saugen, wimmern, strampeln mit den Beinen und verlieren rasch an Gewicht. Eventuell kann es zusätzlich noch zu Blutungen in der Haut und den Schleimhäuten kommen. Für die kleinen, schwachen Welpen gibt es kaum eine Rettung, der Tod tritt nach kurzer Zeit ein.

  • Verbreitung

Viele Untersuchungen in Europa deuten darauf hin, dass die Gefahr der Herpesinfektion bisher unterschätzt wurde. Dies liegt vermutlich auch daran, dass es viele andere Ursachen für Welpensterben gibt. In infizierten Zuchten kann die Sterblichkeitsrate aufgrund der Herpesinfektion jedoch bis zu 80% betragen. Neuere Studien in Europa zum Vorkommen des Herpesvirus in Hundezuchten weisen Infektionsraten zwischen 40% und 88% nach. In Deutschland beträgt die Rate 22-40%. Infizierte hunde bleiben ein Leben lang Träger der Viren. Allerdings haben sie nicht ständig Antikörper gegen sie im Blut, da diese Viren eine Ruhephase einlegen und dann inaktiv sind. Durch die Hormonumstellung der Trächtigkeit oder auch anderen Streß werden die Viren wieder aktiviert.

  • Behandelung

Leider kann man das Herpes-Virus nicht direkt bekämpfen. Eine geringe Überlebenschance besteht für erkrankte Welpen darin, diese möglichst schnell in eine warme Umgebung zu bringen, um ihre Körpertemperatur konstant zu halten. Überleben die Welpen die Infektion, bleiben sie lebenslang Träger des Virus (wie bei der Herpesvirusinfektion des Menschen, z.B. bei Lippenbläschen). Durch Stress (Ausstellungen, Geburt, andere Erkrankungen u.a.) kann es jedoch zu einer Reaktivierung und Ausscheidung des Erregers kommen und damit verbunden zu einer Ansteckung anderer Tiere der Zucht. Dieses macht diese Virusinfektion so heimtückisch.

  • Schutz

Welpen sind zuverlässig geschützt, wenn sie Antikörper in den ersten Lebenstagen über die Muttermilch aufnehmen. Dies ist nun erstmals durch einen so genannten Muttertierimpfstoff gegen die Herpesinfektion möglich. Die Hündinnen werden zweimal geimpft und entwickeln so die schützenden Antikörper, welche die Welpen zuverlässig vor einer Erkrankung schützen. Die erste Impfung der Hündin kann ab dem ersten Tag der Läufigkeit bis zum zehnten Tag nach dem Deckdatum erfolgen. Die zweite Impfung wird 1-2 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin durchgeführt. Dieses Impfschema muss bei jeder Trächtigkeit wiederholt werden.
Wegen der bestehenden Infektionsgefahr ist die vorbeugende Impfung besonders bei häufigen Kontakten mit Fremdhunden zu empfehlen. Dies gilt sowohl für kommerzielle als auch für Hobbyzuchten. Damit können wirtschaftliche Verluste ür die Zucht vermieden werden.
1. Impfung: Während der Läufigkeit bis 10 Tage nach dem Decktermin
2. Impfung: 1–2 Wochen vor dem Geburtstermin

Ronja und Angel
Krazy Inka
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