Infos Patella Luxation

  • Begriff

Die Luxatio patellae (Patellardislokation) ist eine der häufigsten Erkrankungen beim Hund. Man unterscheidet die angeborene, kongenitale von der traumatisch bedingten Patellaluxation.
Patellaluxation ist eine Instabilität des Kniegelenkes, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer Führung springen kann (Luxation). Meist bewegt sich die Kniescheibe spontan in ihre Ursprungsstellung zurück. Selten verbleibt sie in ihrer Verrenkungsstellung am Kniegelenk.
Betroffen sind vor allem kleinere Hunde, oder Rassen mit steiler Hinterhand (Chow Chow). Es wird eine genetische Veranlagung vermutet und von Erblichkeit ausgegangen. Genaueres hierzu ist aber noch nicht bekannt. Für Klein- und Zwergrassen ist die PL eine Pflichtuntersuchung zur Zuchttauglichkeit. Dabei wird der Hund im L
iegen sowie im Stand abgetastet und geprüft, ob sich die Kniescheibe bei leichtem Druck bewegen lässt, außerdem erfolgt eine Gangprobe.

  • Ursachen

PL ist nicht immer nur auf die Genetik der Hunde, also die Vorfahren zurück zu führen. Viele Hunde die ein schwaches Bindegewebe haben und darauf hin PL bekommen, können dies auch auf Grund einer falschen Haltung oder Ernährung bekommen. Bei einem mangelhaft ausgebildeten Rollkamm kann es auch eine Folge von falscher Ernährung oder fehlerhafter Haltung während des Wachstums der Hunde sein.
Die angeborene Patellaluxation nach innen entsteht durch eine Fehlentwicklung der gesamten Hintergliedmaße. Dabei sind Art und Ausmaß der Missbildungen unterschiedlich. Zu den wichtigsten gehören: Auswärtsdrehung des Oberschenkels, Einwärtsdrehung des Schienbeins, Abflachung der Rollkämme- dadurch flache Rollkammrinne, Verlagerung der Schienbeinbeule, Verformung des Schienbeins.

  • Krankheit

Beim gesunden Kniegelenk liegt die Kniescheibe fest in einer Gleitrinne. Weist das Kniegelenk eine Fehlstellung auf oder ist die Gleitrinne nicht tief genug kann die Kniescheibe spontan während der Bewegung aus der Gleitrinne springen. Bei der Bewegung des Knies gleitet die Patella in einer sattelartigen Vertiefung (Rollkammrinne) zwischen den beiden Rollkämmen des Oberschenkels. Verlässt sie diese Position, bezeichnet man dies als "Patellaluxation". Dies kann zur Innenseite oder zur Außenseite des Beines hin geschehen.

  • Symptome

Typisch für die leichten Grade ist das plötzliche hüpfen auf drei Beinen und das kurz darauf wieder "normale" Weiterlaufen. Die Kniescheibe hat dann kurzfristig ihre natürliche Lage verlassen und ist anschließend von selbst wieder zurück geglitten. Häufig zeigt der Hund dabei keine Schmerzäußerung. In schweren Fällen kommt es zu Lahmheiten. Die Patella kann dauerhaft luxiert sein. Tritt dies einseitig auf, belastet der Hund das Bein oft nicht. Sind beide Kniegelenke betroffen, läuft der Hund mit kurzen Schritten und vermeidet das Strecken der Hintergliedmaßen, da in der gestreckten Stellung die Kniescheibe am leichtesten aus der Rollkammrinne gleitet. Mit der Zeit können Gelenksentzündungen und Knorpelschäden entstehen, die Schmerzen verursachen. In schweren Fällen liegt eine ständige Lahmheit vor, da die Kniescheibe nicht von allein in die Gleitrinne springen kann.

  • Stufen

Bei der PL gibt es 4 verschiedene Stufen/ Grade:
PL 0- frei: keine Patellaluxation, nicht luxierbar
Stufe 1:
Bei Druck auf die Kniescheibe in Beuge- oder Streckhaltung kann sie luxiert werden (man kann sie bewegen). Lässt man mit dem Druck nach, gleitet die Kniescheibe sofort wieder zurück ins Patellagleitlager, auch Rollfurche zurück. Die betroffenen Hunde zeigen selten Lahmheit.
Stufe 2:
Die Patella kann durch das Tier selbst oder durch den Untersucher sogar luxiert werden wenn, das Knie vollkommen durchgestreckt ist. Die Kniescheibe gleitet nicht mehr selbstständig zurück in die alte Position, sondern nur noch durch Druck des Untersuchers oder nach längerem strecken und beugen des Tieres selbst. Die Lahmheit variiert von gelegentlichem Aufziehen des Beines bis zur permanenten hochgradigen Lahmheit.
Stufe 3:
Das Kniegelenk ist permanent nach innen oder außen verlagert. Sie kann mit Druck wieder zurück geschoben werden, springt aber sofort wieder aus dem Gleitlager wenn der Druck nachlässt. Vielfach zeigen die Hunde eine mehr oder weniger starke permanente Lahmheit.
Stufe 4:
Das Kniegelenk, also die Patella ist immer luxiert und sie kann weder durch das Tier, noch durch Druck darauf zurück in ihre normale Position verlagert werden.
Die Hunde zeigen permanente Lahmheit.

  • Therapie

Die Folge der wiederholten Patellaluxation ist zunächst eine Überbelastung der Kniegelenksbänder. Nicht selten kommt es zum Riss des vorderen Kreuzbandes. Darüber hinaus entsteht im Lauf der Zeit eine Arthrose (Gelenkverschleiß), da die "rutschende" Kniescheibe den Gelenkknorpel abreibt.
Bei leichten Fällen hilft häufig eine Spritzen-Kur mit Anabolika (Präparate zum Muskelaufbau) bei gleichzeitigen Bewegungstraining, schwere Fälle müssen operiert werden: Vertiefung der Führungsrinne für die Kniescheibe, Verlagerung des Sehnenansatzes des Muskels, in dessen Sehne die Kniescheibe liegt.

 

Chantal
Krazy Inka
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