Die Erbinformation ist in den Genen gespeichert. Einige Gene kommen in mehreren Varianten vor, diese heißen Allele. Bsp.: die
Augenfarben beim Menschen, ein Allel für braun, ein anderes für grün, ein Drittes für blau.
Gene kommen immer paarweise vor, eins stammt vom Vater und das Andere von der Mutter. Wenn beide Allele gleich sind wird von Reinerbigkeit (homozygot) gesprochen. Mischerbig (heterozygot) bedeutet
dementsprechend, dass zwei verschiedene Allele für dieses Merkmal vorliegen.
Aber nur eins davon setzt sich durch und ist im äußeren Bild der Kinder zu sehen. Beim dominant- rezessiven Erbgang bestimmt das dominante Allel die Merkmalsausbildung, rezessive Allele werden
unterdrückt. Dominante Allele sind immer äußerlich sichtbar. Treten dominante Merkmale im Erscheinungsbild (Phänotyp) auf, kann Reinerbigkeit vorliegen (nur das dominante Gen vorhanden) oder es kann
sich um einen mischerbigen Träger handeln (auch das rezessive Allel ist vorhanden).
Rezessive Allele sind nur bei Reinerbigkeit sichtbar, bei Mischerbigkeit nicht. Bei Mischerbigkeit bestimmt das dominante Allel die Merkmalsausprägung und das rezessive Allel bleibt äußerlich
unentdeckt. Mischerbige Lebewesen sind Träger für das rezessive Allel und können das Merkmal an die Nachkommen weiter vererben. Ein rezessives Merkmal kann so äußerlich unsichtbar über mehrere
Generationen weitergegeben werden bis es irgendwann wieder in Erscheinung tritt.
Gene werden für die Verdeutlichung der Vererbung mit Buchstaben benannt. Dabei stehen Großbuchstaben für dominante und
Kleinbuchstaben für rezessive Gene.
Sind dominante Merkmale sichtbar, dann sind sie auch immer genetisch vorhanden. Sind dominante Merkmale nicht äußerlich zu sehen, dann sind sie auch nicht im Genotyp vorhanden. Bsp.: Die Farbe grau
beim Schäferhund ist genetisch dominant über schwarz-gelb und über schwarz. Die Farben schwarz-gelb und rein schwarz sind also rezessive Merkmale. Ein grauer Schäferhund hat also auch immer
mindestens ein graues Elternteil (Vater und/ oder Mutter sind grau).
Damit rezessive Merkmale bei den Nachkommen (Tochtergeneration) fallen, müssen sie bei beiden Eltern im Erbgut vorhanden sein. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: beide Eltern zeigen sie im äußeren
Bild (reinerbig), eine Elternteil (Vater oder Mutter) zeigt sie und der Andere ist Träger, beide Eltern sind Träger (mischerbig) und zeigen die Merkmale nicht im Äußeren. Bsp.: Zwei schwarz-braune
Schäferhunde können miteinander schwarze Welpen bekommen, wenn beide das Allel für schwarz verdeckt in sich tragen.
Beim deutschen Schäferhund können diese Felllängen vorkommen: Stockhaar (kurzes Fell) oder Langstockhaar (langes Fell), beides mit
Unterwolle.
Das Gen für die Felllänge gibt es also in zwei Varianten (Allelen). Kurzes Fell ist dominant und setzt sich in der Vererbung gegenüber langem Fell (rezessiv) durch. Kurzhaariges Fell wird als
LL (reinerebig) bzw. Ll (mischerbig) bezeichnet und langhaariges Fell als ll (immer reinerbig da rezessiv).
Aus der Verpaarung zweier stockhaariger Schäferhunde können auch langhaarige Welpen fallen, wenn beide Eltern mischerbig (Ll) und somit Träger für Langhaarigkeit sind. Das erklärt die immer wieder
vorkommenden langhaarigen Babys aus zwei stockhaarigen Eltern. Reinerbige Kurzhaarschäferhunde LL bekommen nur kurzhaarige Junge. Einem Stockhaar-Hund ist es nicht anzusehen, ob er rein- oder
mischerbig ist. Das zeigen erst seine Welpen, wenn mal irgendwann langhaarige Kleine dabei sind.
Da langes Fell rezessiv vererbt wird sind alle langhaarigen Hunde reinerbig (ll) für dieses Merkmal. Bei langhaarigen Elterntieren gibt es also immer nur langhaarige Welpen, nie
Kurzhaarige.
Begriffe: ll- langes Fell und reinerbig, LL- kurzes Fell und reinerbig, Ll- kurzes Fell und mischerbig (somit langhaarige Welpen möglich); Stockhaar überdeckt (dominant), Langhaar unterlegen (rezessiv), dominant- Großbuchstabe und rezessiv- Kleinbuchstabe, kurzhaarig= stockhaarig
Deutsche Schäferhunde gibt es in drei verschiedenen Grundfarben: grau, schwarz und schwarz-gelb bzw. schwarz-braun. Für die
Fellfarbe gibt es also drei Allele (unterschiedliche Merkmalsausprägung eines Gens).
Grau verhält sich dominant (setzt sich durch) gegenüber schwarz-gelb und schwarz.
Graue Hunde können also unbemerkt Träger für die beiden anderen Farben sein. Deswegen können alle drei Farben in ihren Würfen fallen, wenn beide Eltern Träger sind. Bei grauen Welpen muss mindestens
ein Elternteil grau gewesen sein.
Schwarz-gelb ist rezessiv (unterlegen) gegenüber grau aber dominant (vorherrschend) gegenüber schwarz. Zwei schwarz-gelbe Hunde können also schwarz-gelbe und auch schwarze Welpen
(wenn beide Eltern das Allel für schwarz haben) miteinander bekommen.
Die Farbe Schwarz ist rezessiv gegenüber den beiden anderen Farben. Das bedeutet, dass alle Nachkommen von schwarzen Eltern auch wieder schwarz sind. Schwarze Schäferhunde sind immer
reinerbig.
schwarz mit grau: grau, schwarz-gelb, schwarz
schwarz mit schwarz-gelb: schwarz-gelb, schwarz
schwarz mit schwarz: schwarz